In letzter Zeit haben sich die Nachrichten nach der Veröffentlichung von neuer Hardware immer wieder sehr geähnelt. Neben dem, meistens großen Lob und der angepriesenen Leistungssteigerung wurden auch die Preise eher positiv bewertet als negativ – zumindest die vom Hersteller vorgegebenen Preise. Doch im Vordergrund standen nach der Veröffentlichung eher die Meldungen, dass die neue Hardware bereits ausverkauft ist.

Den Anfang haben die neuen Grafikkarten der RTX 3000er Serie von Nvidia gemacht, aber auch AMD mit Prozessoren und Grafikkarten haben die gleichen Schlagzeilen produziert. Ebenso die neue Konsolengeneration, mit der PS5 von Sony und der Xbox Series X/S von Microsoft, war im Nu ausverkauft.

Zu großes Interesse?

Eine der Fragen, die man sich direkt stellen kann, ist ob die Hersteller einfach von der schieren Masse an Interessenten überfordert waren und nicht mit so einer großen Nachfrage gerechnet haben. Allerdings kann man eher davon ausgehen, dass die betroffenen Hersteller, u.a. AMD und Nvidia, schon mit sehr großer Nachfrage gerechnet haben, diese aber nicht komplett bedienen konnten.

Hierfür gibt es mehrere Gründe. Zum einen wollen die Hersteller nach der Ankündigung eines neuen Produkts die Kunden nicht ewig warten lassen, sondern möglichst schnell den Kunden die Möglichkeit geben das Produkt auch selbst zu kaufen. Außerdem soll so verhindert werden, dass die Konkurrenten in der Zeit zwischen Vorstellung und tatsächlicher Veröffentlichung ihre Produkte anpassen können. Somit bleibt nur begrenzte Zeit für die Produktion der neuen Produkte.

Ein weiterer Grund ist die begrenzte Kapazität bei den Zulieferern. Auch wenn Prozessoren, Grafikkarten oder die Spielekonsolen unterschiedliche Produkte sind, sind die Kernelemente Chips, welche ähnlich produziert werden bzw. aus den gleichen Materialien bestehen und entsprechend Produktionskapazitäten auch zwischen diesen aufgeteilt werden muss.

Wer ist schuld?

Gerade die Produktion dieser Chips ist vermutlich der größte Flaschenhals für die geringe Kapazität und die damit zusammenhängenden ausverkauften neuen Produkte. Diese Chips werden in der Regel nicht vom Hersteller der Produkte, sondern von Zulieferern produziert. Hier sind vor allem Samsung und TSMC zu nennen. Die Anbieter der Produkte müssen sich dort die Kapazitäten teilen, was natürlich die Engpässe ebenfalls verstärkt.

Zudem sind Chips hochkomplizierte Produkte und bei der Produktion gibt es relativ hohe Ausfallquoten. Nicht alle Chips, die produziert werden, können auch genutzt werden, da nur ein Teil den hohen Leistungsanforderungen gerecht wird. Dies nimmt natürlich bei einem Hochleistungschip, wie sie beispielsweise in Grafikkarten verbaut werden, zu. Die wirkliche Schuldfrage kann man aber tatsächlich nicht pauschal beantworten.

Neben der Coronakrise, die die Produktion sicherlich nicht vereinfacht hat, und den Zulieferern sind die eigentlichen Hersteller alle ein Teil des Puzzles und niemand ist hauptverantwortlicher Schuldiger. Auch die geballte Veröffentlichung diverser unterschiedlicher Neuheiten vom Herbst bis in den Winter 2020 ist sicherlich ein weiterer Grund.

Auch Businesskunden betroffen?

Als Businesskunde fragt man sich natürlich, ob die Engpässe evtl. auch die selbst benötigten Produkte beeinflusst. Hier kann man allerdings sagen, dass das Problem hier nicht so extrem ausgeprägt ist. Momentan sind gerade die Produkte für Enthusiasten betroffen.

Sollte man allerdings durch spezielle Anforderungen auch diese Hardware für Enthusiasten benötigen, kann man auch als Unternehmen betroffen sein. Für den „Standard“ Büro-PC oder Laptop sind die hier beschriebenen Probleme aber eher nicht zutreffend.

Sollten Sie Fragen zu aktueller oder zukünftiger Hardware haben und/oder falls Sie durch eventuelle geringe Kapazitäten Probleme bei der Beschaffung befürchten, melden Sie sich gerne bei uns.

Kommentarbereich geschlossen.