Silicon Motion kündigt ab der zweiten Jahreshälfte 2022 die ersten Test-Controller für PCI-Express-5.0-Verbindung an. So sollen Rechenzentren die Möglichkeit bekommen, ab 2022 SSDs mit dem neuen Controller nutzen zu können.

Doch halt, PCI-Express-5? Was ist das und wie steht es um PCI-E-4 oder gar PCI-E-3? Ein kleiner Überblick über den Controller der SSDs:

PCI-E – der neue Festplattenstandard

PCI-Express (PCIe) ist bei PCs, Notebooks und Servern die Standard-Schnittstelle für die Anbindung von Grafik- oder anderen Erweiterungskarten sowie vielen Onboard-Komponenten auf dem Mainboard. Diese direkte Anbindung auf dem Mainboard ermöglicht schnellere Datenübertragung. Zuvor wurde für die Anbindung von Speicher-Elementen, wie HDD- oder SSD-Festplatten, SATA-Anschlüsse und Kabel genutzt. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der Geschwindigkeitsunterschiede:

SATA 6G – 6 GBit/s bzw. netto 600 MByte/s

PCIe 1.0 – 1000 Mbyte/s

PCIe 2.0 – 2000 Mbyte/s

PCIe 3.0 – 3940 Mbyte/s

PCIe 5.0 ~ 16000 Mbyte/s

PCIe 4.0 – 7870 Mbyte/s

Wie sie sehen können, hat sich die Bandbreite im Lauf der Zeit von SATA zu PCIe 5.0 mehr als verfünfundzwanzigfacht.

Was bedeutet das für Sie?

Der Wechsel von einer SATA-SSD steht an. Denn dieser kann ihnen gerade im Bereich der Nutzung von Programmen einen enormen Vorteil verschaffen. So können Ladezeiten um bis zu 40 % reduziert werden. Zudem startet Windows auf diesen ebenfalls ca. 40 % schneller.

Das Problem von PCIe-Festplatten

Das größte Problem ist definitiv der Preis. So kosten 1000GB (1TB) einer PCIe – 3.0 SSD ca. 125€. Währenddessen kostet eine SATA-SSD mit derselben Speicherkapazität ca. 92€. Bei PCIe – 4.0 sieht das nochmal ganz anders aus. Hier kosten 1TB Speicher ca. 160€.

Außerdem benötigt man ein Mainboard mit den dazu passenden Anschlüssen. Aktuell ist nämlich der Standard bei günstigeren Mainboards, dass man nur einen PCIe-Steckplatz hat. SATA-Anschlüsse sind meist verfügbar. Wer auf mehrere PCIe-Karten setzen möchte, benötigt daher teurere Mainboards. Dabei handelt es sich meistens noch um eins mit PCIe – 3.0. Wenn man den aktuellen PCIe-Anschluss 4.0 möchte, muss man zu aktueller Hardware greifen, die erneut teurer ist und noch die aktuellen AMD und Intel CPUs benötigt.

Wie stehts jetzt um PCIe – 5.0?

Bevor PCIe – 5.0 für Verbrauchskunden zur Verfügung gestellt wird, werden zunächst Rechenzentren damit ausgestattet. Zudem werden erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 erste Testmodelle an SSD-Hersteller geschickt. So werden wahrscheinlich erst Anfang 2023 die ersten PCIe – 5.0 Festplatten für Rechenzentren zur Verfügung stehen. Eine Markteinführung vor Ende 2023, für normale Verbraucher, halte ich für unwahrscheinlich. Der Preis ist zudem ebenfalls nicht ersichtlich, wird aber für 1TB Speicher ungefähr bei 200€+ Startpreis liegen.

Zusammengefasst

Wenn man all diese Punkte zusammenfasst, kommen natürlich die Fragen auf:

  • Sollte ich wirklich wechseln?
  • Zu welcher Art von PCIe-Festplatte sollte ich wechseln?
  • Lohnt sich die Anschaffung der neusten PCIe – 4.0 fähigen Mainboards?

Auf diesen Fragen gibt es leider keine allgemeine Antwort. Aber es gibt viele Testberichte der unterschiedlichen PCIe-Typen. So ist der Wechsel von 3.0 auf 4.0 vor allem nur auf dem Papier eine direkte Verbesserung. Viele Programme profitieren noch nicht von diesen extrem hohen Lese- und Schreibraten. Dadurch entsteht kein wirklicher Leistungszuwachs für die Anwendungen. Wenn Sie viele Daten kopieren und auslesen müssen, lohnt es sich.

Daher rate ich Ihnen, überlegen Sie sich den Wechsel auf PCIe – 3.0 SSD’s. Sie bringen gegenüber den herkömmlichen SATA-SSD’s einen guten Leistungssprung. Ihr Preis ist vertretbar und die meisten aktuelleren Mainboards besitzen zumindest einen Steckplatz. Nutzen Sie diese als Speicher für Windows und Ihre wichtigsten Programme, wie Office und Datenbanksoftware. Für einfachen Datenspeicher, der viel benötigt reicht eine normale SATA-SSD aus.

Wenn Sie weitere Fragen rund um das das Thema SSD haben dann sprechen Sie uns an.

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