Die Investition, deren Höhe nicht bekannt gegeben wurde, folgt einer Reihe von Geschäften, die Porsche Ventures in den letzten zwei Jahren getätigt hat, darunter das in Israel ansässige Sensortechnologie-Startup TriEye, der Online-Händler für elektrische Mikromobilität RidePanda und das Startup-Unternehmen Tactile Mobility für virtuelle Sensorik.
Mit dieser Investition weicht Porsche Ventures ein wenig von seinem typischen Engagement im Bereich der Mobilitätstechnologie ab.
„Mit dieser Investition wollen wir unsere Ambitionen im Bereich Smart City und Nachhaltigkeit unterstreichen“, sagte Patrick Huke, Leiter von Porsche Ventures Europa und Israel, gegenüber TechCrunch.
Das Hamburger Startup wurde von Micha Grueber, dem CFO, und Philipp Schröder gegründet, der zuvor bei Tesla und dem Energiespeichersystem-Unternehmen Sonnen tätig war.
Das Unternehmen – dessen Name eine Anspielung auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens ist, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen – geht einen interessanten Weg, um sein Ziel eines One-Stop-Shops zu erreichen.
Heute konzentrieren sich alle Unternehmen auf den Verkauf von Komponenten wie Solaranlagen oder Energiespeicherung, sagte Schröder kürzlich in einem Interview. Gleichzeitig gibt es in Europa niemanden, der sich darauf konzentriert, diese dezentralen Anlagen zusammenzuführen. Das wird zwangsläufig zu Problemen führen, behauptet Schröder.
„In einer dezentralen Energiewelt wird es Probleme geben, wenn jedes Haus eine Wärmepumpe, eine Ladestation und ein Speichersystem hat und diese nicht auf der Netzebene (oder untereinander) kommunizieren“, sagte er.
1Komma5 hat sich zum Ziel gesetzt, durch seine Software und durch Akquisitionen alles miteinander zu verbinden. Konkret versucht 1Komma5, führende Elektroinstallationsunternehmen in Deutschland zu kaufen – und wird später auf andere Länder wie Österreich und die Schweiz expandieren -, die sich auf erneuerbare Energien wie Solar, Wärmepumpen und Energiespeicherung konzentrieren. 1Komma5 liefert die Unternehmenssoftware für diese Firmen, um administrative Aufgaben und das Kundenbeziehungsmanagement zu bewältigen, sowie eine Energiemanagement-Software, die das Laden, die Solarenergie und die Energiespeicherung miteinander verknüpft.
Was das Geschäft von 1Komma5 interessant macht, ist der Plan, diese Komponenten wie Solar und Energiespeicher auf Haus- und Netzebene miteinander zu verbinden, so Schröder.
Das Startup hat bisher fünf Käufe in Form von Bar- und Aktiengeschäften getätigt.
Das junge Unternehmen hat die ehrgeizige Absicht, in den nächsten zwei Jahren 100 Millionen Euro in bar und in Aktien zu investieren, um weitere auf erneuerbare Energien ausgerichtete Installationsunternehmen zu erwerben. Das Unternehmen zielt auf Installationsunternehmen mit einem Umsatz zwischen 5 und 20 Millionen Euro und qualifizierten Mitarbeitern ab – und nicht auf Vertriebsunternehmen, die einfach an andere Auftragnehmer auslagern.
Die Mittel von Porsche werden für die Expansion von 1Komma5 verwendet, wozu auch die Eröffnung von Einzelhandelsgeschäften gehört, in denen sich potenzielle Kunden über die wesentlichen Bausteine eines klimaneutralen Heims informieren können, ähnlich wie bei Apple. In diesen Läden könnten die Kunden beispielsweise einen Porsche Taycan neben einem Ladegerät, einer Energiespeicherung und einer Solaranlage sehen.
Die ersten Showrooms sind an der Hamburger Binnenalster und in Lingen an der Ems geplant und sollen im ersten Quartal 2022 eröffnet werden.
Porsche plant zunächst nicht, 1Komma5-Produkte für den eigenen Kundenstamm anzubieten. Allerdings, so Huke, tätigt Porsche Ventures strategische Investitionen und wird mittel- bis langfristig verschiedene Möglichkeiten prüfen.
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