Wir haben hier einmal einige typische Versäumnisse zusammengestellt, die wir immer wieder vor Ort antreffen, wenn sich ein neuer Kunde an uns wendet. Es handelt sich hier nicht um eine umfassende Liste, aber durchaus um die „Top Ten“ der Probleme im Leben eines IT-Dienstleisters in Hamburg.
1. Keine Updates installiert
Heutzutage ist es essentiell, dass Ihre PCs und Server aktuell gehalten werden. Installieren Sie einfach die Updates von Microsoft, sobald etwas erscheint und Sie haben schon eine Menge getan. Selbst viele große Unternehmen tun sich hier erstaunlich schwer. Gerade dort ist es aber leider auch etwas komplizierter, diese Updates zu testen und kontrolliert auszurollen.
2. Kein Antivirus-System installiert
Den meisten Unternehmen ist klar, dass man heutzutage eine Antiviruslösung installieren sollte. Windows 8 bringt sogar gleich eine mit. Das Problem ist nur: Einmal installiert: funktioniert die Lösung auch langfristig? Intelligente Schadroutinen schaffen es immer wieder, den Virenscanner lahm zu legen.
3. Datensicherung nicht kontrolliert
Ein Backup ist wichtig, völlig klar. Die Erfahrung zeigt aber auch hier, dass ein Backup irgendwann Probleme bereitet. Es könnte z.B. voll laufen. Oder ein Update von Microsoft macht Probleme. Oder eine Festplatte oder Datenbank beschwert sich. Schattenkopien machen Fehler. Und so weiter. Das Fazit ist: Kontrollieren Sie die Datensicherung. Am besten täglich.
4. Datensicherung schlecht eingerichtet
Immer wieder überraschend: Viele Server, Bandwechsler, Kabel geordnet, alles sieht super-professionell aus. Und dann schaut man, was genau gesichert wird und stellt fest: Oh, System-State vergessen. Also das komplette Active-Directory fehlt. Oder – auch immer mal wieder – es wurden Dateien vom Backup ausgeschlossen, weil es sonst ja Fehler bei der Sicherung gibt. Klar, Temp-Dateien – oder? Nein, es ist die Datenbank der Warenwirtschaft von einem 150-Mitarbeiter-Unternehmen… seit Jahren nicht gesichert. Nicht ein Mal.
5. Keine USV vorhanden oder ungetestet
Einige denken, in Hamburg braucht man so etwas nicht – die Erfahrung zeigt aber- investieren Sie in eine USV. Die fährt ihre Server kontrolliert runter und nichts nimmt Schaden. Auch bei kurzen Stromspitzen. Und: bitte auch testen. Sie nützt nichts, wenn sie für einen Server gekauft wurde, mittlerweile aber 5 Server angeschlossen sind.
6. Keine Dokumentation vorhanden
Natürlich, ihr Administrator weiß alles aus dem Kopf. Das ist ja auch so weit in Ordnung. Was aber, wenn ihm etwas zustößt? Oder Sie eine Meinungsverschiedenheit mit ihm haben? Wie auch immer, in größeren Unternehmen darf auf keinen Fall die gesamte IT von dem „Good-Will“ eines Menschen abhängen. Das hat nichts mit Vertrauen zu tun – es geht einfach nicht. Erstellen Sie eine Basis-Dokumentation mit allen Passwörtern, dann haben Sie im Fall der Fälle die Zügel in der Hand. Ganz normal für Unternehmen übrigens, fragen Sie einmal Bekannte.
7. Kein Notfallplan vorhanden
Haben Sie schon einmal im Detail darüber nachgedacht, was passiert, wenn Ihr Emailserver oder ERP-Server ausfällt? Wie lange dauert es realistisch gesehen, bis das Gerät wieder verfügbar ist? Wenn man das mal so einfach grob anspricht, sind viele Geschäftsführer überrascht und hätten sich nicht vorgestellt, dass ein Serverausfall im Worst-Case 2 Tage kein Emailempfang bedeuten kann. 50 Mitarbeiter und nur 24 Stunden keine Kundendaten? Keine Telefonnummern? Bitte denken Sie darüber nach, was es für Ihr Business bedeutet und ob Handlungsbedarf besteht.
8. Kein Care-Pack vorhanden
Absolut notwendig für die Server. Sollte Ihr Server ausfallen, so haben Sie zwar eine Datensicherung. Aber die lässt sich natürlich nur auf der GLEICHEN Hardware wiederherstellen. D.h. einfach in einen Laden gehen und einen neuen Server kaufen bringt Sie nicht weiter. Sie haben zwar Ihre Daten, Emails, etc – jedoch nichts, worauf es „mal eben so“ installiert werden kann. Hersteller wie HP, Fujitsu, DELL, etc. bieten Ihnen ein sogenanntes Care-Pack. Innerhalb von wenigen Stunden repariert Ihnen der Hersteller die Hardware deutschlandweit. Und dann spielen Sie Ihr Backup zurück und können weiter arbeiten.
9. Ereignisfehler auf dem Server
Schauen Sie regelmäßig in das Eventlog? Sollte z.B. der Exchange Server ein Problem mit der Datenbank haben, so hat er weitreichende Fehlertoleranzen. Soweit auch sehr gut – doch sichern Sie dann mit der Datensicherung immer wieder die defekte Datenbank. Und sollte nun eines Tages die Datenbank nicht mehr konsistent sein (d.h.: Sie haben kein Zugriff mehr auf Mails, Kontakte, Kalender, usw.) – nützt Ihnen auch das Backup von gestern nichts. Und: das Backup von letzter Woche auch nichts. So kann es sein, dass man eine große Reparatur starten muss. Mit entsprechender Downtime und Datenverlust.
10. RAID System inkonsistent
Auch das merken viele nicht: Sollte eine Festplatte einer Datenspiegelung defekt sein, so läuft Ihr Server ja weiter – denn dafür ist ja die Spiegelung. Eventuell geht eine rote Lampe auf der Festplatte am Gerät an. Aber wird der Fehler sonst irgendwie gemeldet? Haben Sie die RAID Tools des Herstellers installiert? (ServerView Manager, OMSA, ProView, etc.) Falls ja, so kann der Server eine Email versenden. Oder einen Ereigniseintrag schreiben. Oder laut Piepen – Hauptsache man bekommt es mit, damit man die Platte tauschen kann; vor dem Super-GAU: dem Ausfall der zweiten Festplatte.
Gründer und Inhaber der hagel IT-Services GmbH. Technikfan mit Leidenschaft – stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Verbesserung.
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