
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie viele potenzielle Kunden Ihre Website verlassen, einfach weil sie dort auf Barrieren stoßen?
Das ist keine bloße Vermutung. Studien zeigen immer wieder deutlich: Ein Großteil der Nutzer mit Einschränkungen klickt weg, wenn eine Website nicht zugänglich ist.
Für uns als kleine und mittelständische Unternehmen in Hamburg ist das eine verpasste Chance, die wir uns eigentlich nicht leisten können.
Aber wie gestalten Sie Ihre Webpräsenz und Ihre digitalen Dokumente wirklich barrierefrei? In diesem Leitfaden zeige ich Ihnen einfache, umsetzbare Schritte, mit denen Sie Ihre IT-Infrastruktur im Web für jeden zugänglich machen.
Verstehen Sie, wie Besucher Ihre Seite nutzen
Wir gehen oft davon aus, dass unsere Website intuitiv ist, nur weil sie für uns selbst funktioniert. Das ist ein Trugschluss.
Nicht jeder nutzt eine Maus. Manche Menschen navigieren ausschließlich per Tastatur. Andere verlassen sich auf Screenreader, die Texte vorlesen, oder nutzen Sprachbefehle.
Die wertvollsten Erkenntnisse liefern hier echte Praxistests.
Holen Sie sich Feedback von Nutzern, die auf assistive Technologien angewiesen sind. Beobachten Sie, wo diese „hängenbleiben“ und wie Ihre Inhalte interpretiert werden. Oft sind es nur kleine Anpassungen im Design oder Content, die große Hürden beseitigen.
Sorgen Sie für visuelle Klarheit
Visuelle Barrierefreiheit wird oft übersehen. Dabei haben Millionen Menschen eine Sehschwäche und nutzen Hilfsmittel, um digitale Inhalte zu erfassen.
Text muss sich deutlich vom Hintergrund abheben – das gilt nicht nur für Menschen mit Farbsehschwäche, sondern hilft auch bei schlechten Lichtverhältnissen im Büro.
👁 Ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 für normalen Text ist der Standard. Es gibt kostenlose Tools wie den „Contrast Checker“ von WebAIM, mit denen Sie das schnell prüfen können.
Machen Sie Ihre Dokumente nutzerfreundlich
Im B2B-Bereich teilen wir ständig Informationen über PDFs, Word-Dateien oder PowerPoint-Präsentationen. Leider sind diese Dokumente standardmäßig oft digitale Sackgassen für viele Nutzer.
Achten Sie beim Erstellen eines PDFs darauf, dass es „getaggt“ ist. Diese Tags enthalten Strukturinformationen wie Überschriften, Absätze und Tabellen, wodurch das PDF für Screenreader erst lesbar wird. Denken Sie auch an Alt-Texte für Bilder.
Ein kurzer Check vor dem Versand oder Upload stellt sicher, dass Ihre Informationen auch wirklich bei jedem ankommen.
Klartext reden und Komplexität reduzieren
Nicht jeder verarbeitet Informationen gleich. Aber eines gilt für alle, ob mit oder ohne kognitive Einschränkungen: Wir alle schätzen klare, aufgeräumte Inhalte.
Nutzen Sie eine einfache Sprache. Vermeiden Sie Schachtelsätze oder unnötiges Fachchinesisch, wenn es auch eine einfache Erklärung tut. Unterteilen Sie Ihre Texte in kurze Absätze mit aussagekräftigen Zwischenüberschriften. Das macht es für Hamburger Geschäftsführer mit wenig Zeit deutlich einfacher, die relevanten Infos zu scannen.
Auch die Schriftart ist entscheidend. Serifenlose Schriften wie Arial oder Verdana sind am Bildschirm besser lesbar. Nutzen Sie eine Schriftgröße von mindestens 14 Punkt und verzichten Sie auf Texte in VERSALIEN (All-Caps) oder Kursivschrift – das bremst den Lesefluss nur unnötig.
Barrierefreiheit umsetzen – ohne den Überblick zu verlieren?
Sie sehen: Barrierefreiheit hat viele Facetten. Anstatt sich in Details zu verlieren, braucht es einen klaren Plan, der zu Ihrem Unternehmen passt. Sprechen wir darüber, welche Maßnahmen für Sie den größten Nutzen bringen und wie Sie Ihre digitalen Türen für wirklich alle Kunden öffnen.
Unterstützung bei eingeschränktem Hören oder Mobilität
Barrierefreiheit geht über das Sehen und Verstehen hinaus. Viele Menschen haben motorische Einschränkungen oder hören schlecht.
Bieten Sie Untertitel oder Transkripte für alle Video- und Audioinhalte an. Das ist nicht nur fair, sondern auch smart: Viele Nutzer schauen Videos im Büro ohne Ton. Zudem helfen Transkripte Google dabei, Ihre Inhalte zu indexieren – ein direkter Vorteil für Ihr lokales SEO in Hamburg.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Website komplett per Tastatur bedienbar ist. Alle Links, Buttons und Formulare müssen mit der Tab-Taste erreichbar sein. Vermeiden Sie Spielereien, die eine extrem feine Maussteuerung erfordern.
Am Ball bleiben: Feedback und Daten nutzen
Barrierefreiheit ist kein einmaliges Projekt, sondern ein Prozess. Testen Sie bei jedem Update Ihrer Website, ob noch alles passt. Ermutigen Sie Besucher zu Feedback und platzieren Sie eine Erklärung zur Barrierefreiheit auf Ihrer Seite. Das zeigt Haltung.
📊 Auch Ihre Analytics-Daten liefern Hinweise: Wenn Nutzer an bestimmten Stellen oder Formaren regelmäßig abbrechen, deutet das oft auf Probleme in der Bedienbarkeit hin.
Barrierefreiheit als Qualitätsmerkmal Ihrer Marke
Ich weiß, als Geschäftsführer haben wir genug auf dem Zettel. Barrierefreiheit mag wie ein weiterer Punkt auf einer langen To-do-Liste wirken. Aber es ist eine Investition in Ihren Ruf. Eine zugängliche Website signalisiert Professionalität und Inklusion.
Zudem sichern Sie sich rechtlich ab.
⚠️ Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das im Juni 2025 in Kraft tritt, werden auch viele Unternehmen in Deutschland dazu verpflichtet, digitale Barrieren abzubauen. Es lohnt sich also, jetzt schon vorzubereiten, statt später hektisch nachzubessern.
Die gute Nachricht: Modernes Design und Barrierefreiheit schließen sich nicht aus. Eine optisch ansprechende Website kann – und sollte – für jeden bedienbar sein.
Jens Hagel
Geschäftsführer
Gebündelte Expertise für Ihren Erfolg: Warum der Mittelstand auf hagel-IT vertraut
Theorie ist gut, aber Praxiserfahrung ist entscheidend. Seit 2004 unterstützen wir als inhabergeführtes IT-Systemhaus mittelständische Unternehmen dabei, ihre IT sicher und zukunftsfähig aufzustellen. Unsere jahrelange Erfahrung fließt in jedes Projekt ein, von der Modernisierung lokaler Infrastrukturen bis zum Umzug in die Azure Cloud.
Unser Team aus 32 festangestellten und zertifizierten Experten ist auf die realen Herausforderungen von Geschäftsführern spezialisiert. Fachwissen allein reicht aber nicht. Als Microsoft Gold Partner und Watchguard GOLD Partner gehören wir zur Spitze der Branche. Auszeichnungen wie „Deutschlands beste IT-Dienstleister“ von statista bestätigen unsere Qualität. Sogar das ZDF zieht unsere Geschäftsführung als Experten für IT-Themen hinzu.
Am Ende zählt jedoch nur eines: Ihr Vertrauen. Über 5.000 Support-Tickets pro Jahr mit einer Kundenzufriedenheit von 4,9 von 5 Sternen zeigen, dass wir unser Versprechen halten. Kunden, die uns „uneingeschränkt weiterempfehlen“, sind unser größter Ansporn. Wir setzen auf ehrliche Beratung, monatlich kündbare Verträge und eine IT, auf die Sie sich zu 100 % verlassen können.
Sind Sie bereit für den nächsten Schritt?
Barrierefreiheit ist am Ende keine reine Technik-Frage. Es geht um Menschen. Es geht darum, dass jeder Kunde Ihre Formulare ausfüllen und Ihre Angebote lesen kann. Das ist für mich der Kern von gutem Service.
Indem Sie Zeit in die Zugänglichkeit Ihrer Dokumente und Ihrer Seite investieren, öffnen Sie Türen. Ob Farbkontrast-Check, Alt-Texte oder saubere PDFs – jeder Schritt zählt.
Wollen Sie Ihre Website zukunftssicher und für alle Besucher zugänglich machen? Lassen Sie uns darüber sprechen, wie wir Ihre IT-Präsenz optimieren können. Melden Sie sich gerne bei uns – wir sorgen dafür, dass Ihre Technik für alle funktioniert. Als IT Dienstleister Hamburg können wir Sie hierbei umfassend unterstützen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Das Thema Barrierefreiheit klingt nach viel Aufwand. Mit welchen konkreten Vorteilen kann ich für mein Unternehmen rechnen und welche Kosten kommen da realistisch auf uns zu?
Das ist eine absolut berechtigte Frage. Barrierefreiheit ist in erster Linie eine Investition, keine reinen Kosten. Die Vorteile sind direkt messbar:
- Erweiterter Kundenkreis: Sie machen Ihre Angebote für rund 10–15 % der Bevölkerung zugänglich, die sonst vielleicht bei der Konkurrenz kaufen. Das betrifft nicht nur Menschen mit dauerhaften Behinderungen, sondern auch ältere Zielgruppen oder Nutzer mit temporären Einschränkungen (z.B. ein gebrochener Arm).
- Besseres SEO: Suchmaschinen wie Google lieben barrierefreie Seiten. Klare Strukturen, Alt-Texte und Transkripte führen oft zu besseren Rankings.
- Stärkere Marke: Sie positionieren sich als modernes, verantwortungsbewusstes Unternehmen. Das ist ein Qualitätsmerkmal, das bei Kunden und potenziellen Mitarbeitern gut ankommt.
Die Kosten hängen stark vom Zustand Ihrer Website ab. Eine erste Analyse (Audit) gibt Klarheit und kostet in der Regel einen überschaubaren vierstelligen Betrag. Die Umsetzung kann von einfachen Korrekturen, die Ihr Team selbst erledigen kann, bis hin zu einem größeren Relaunch reichen. Aber oft bringen schon kleine, gezielte Maßnahmen den größten Nutzen.
Wir haben eine bestehende Website und begrenzte Ressourcen. Wo fangen wir am besten an? Was sind sinnvolle erste Schritte?
Sie müssen nicht alles auf einmal perfekt machen. Ein pragmatisches Vorgehen ist entscheidend:
- Starten Sie mit den Quick-Wins: Schulen Sie Ihr Team darin, ab sofort bei allen neuen Inhalten auf simple Dinge zu achten. Dazu gehören aussagekräftige Alt-Texte für Bilder, die Verwendung von Überschriftenformaten in Blogartikeln und die Prüfung von Farbkontrasten bei neuen Grafiken. Das kostet fast nichts.
- Fokus auf das Wichtigste: Analysieren Sie, wo Ihre Kunden die kritischsten Interaktionen durchführen. Ist es das Kontaktformular? Der Bestellprozess im Onlineshop? Sorgen Sie dafür, dass diese Kernprozesse barrierefrei sind. Oft sind das die Stellen mit dem größten Hebel.
- Holen Sie sich eine externe Einschätzung: Ein kurzer, professioneller Check Ihrer Seite deckt die größten Barrieren auf und gibt Ihnen eine klare Prioritätenliste. So investieren Sie Ihr Budget genau dort, wo es die größte Wirkung für Ihre Nutzer hat, anstatt im Nebel zu stochern.
Der Schlüssel ist, Barrierefreiheit als Prozess zu verstehen und schrittweise vorzugehen, anstatt ein riesiges, unüberschaubares Projekt daraus zu machen.
Sie erwähnen das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG). Betrifft uns das als Mittelständler überhaupt und was sind die Risiken, wenn wir untätig bleiben?
Das BFSG ist definitiv relevant. Ab dem 28. Juni 2025 verpflichtet es viele Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen für Verbraucher (B2C) online anbieten, zur digitalen Barrierefreiheit. Das betrifft zum Beispiel die meisten Onlineshops, Buchungsportale oder Anbieter von digitalen Diensten.
Selbst wenn Ihr Unternehmen primär im B2B-Bereich tätig ist und nicht direkt unter das Gesetz fällt, setzt es einen neuen Marktstandard. Die Risiken der Untätigkeit sind dreifach:
- Rechtliches Risiko: Wenn Sie unter das Gesetz fallen, drohen Abmahnungen oder Verfahren durch die Marktüberwachungsbehörden.
- Wettbewerbsrisiko: Öffentliche Auftraggeber fordern Barrierefreiheit schon heute. Zunehmend wird es auch im B2B-Umfeld zum Ausschlusskriterium, wenn Ihre digitalen Schnittstellen (z.B. Kundenportale) nicht zugänglich sind.
- Reputationsrisiko: In einer digitalisierten Welt fällt es negativ auf, wenn ein Unternehmen ganze Nutzergruppen ausschließt. Ihre Konkurrenz schläft nicht und könnte Barrierefreiheit als klaren Vorteil für sich nutzen. Jetzt zu handeln ist ein strategischer Zug, um sich zukunftssicher aufzustellen.

Gründer und Inhaber der hagel IT-Services GmbH. Technikfan mit Leidenschaft – stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Verbesserung.


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