Es gibt sehr viele verschiedene Anbieter von Telefonanlagen auf dem Markt. Aber auf was sollte man als kleines Büro achten bei der Auswahl?
In dem folgenden Artikel gehen wir auch auf die beiden grundsätzlich verschiedenen Formen der Bereitstellung ein, die wir hier kurz klären möchten:
On Premise: Die Telefonanlage steht bei Ihnen vor Ort. Ein Beispiel sind die klassischen Telefonanlagen, die Sie sicher als „Klotz an der Wand“ von früher kennen
Cloud-basiert oder Hosted: Bei diesen Telefonanlage haben Sie nur die Telefone vor Ort bei Ihnen – das Herz, die Telefonanlage, läuft bei einem IT-Dienstleister im Rechenzentrum. Es hängt also kein „Klotz an der Wand“ bei Ihnen.
Worauf also achten bei der Auswahl? Finden Sie hier 5 Punkte.
1. Die wahren Gesamtkosten der Lösung (TCO)
On-Premise Systeme erfordern in der Regel ein recht großes Invest am Anfang. Ob Sie nun kaufen oder Leasen/Finanzieren. Bei einer Hosted-Lösung ist es anders: Sie zahlen die Telefonanlage monatlich und können jederzeit kündigen.
Aber Sie sollten hierbei die TCO betrachten, denn es geht ja nicht um den einen Monat, sondern um einen längeren Zeitraum. Betrachten Sie also nicht nur das Geld, das Sie für einen Kauf investieren – sondern denken Sie daran, dass eine On-Premise-Lösung regelmäßig Geld für Support benötigt. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Gerät niemals Schwierigkeiten macht! Besonders wenn Sie eine moderne Lösung mit Computerintegration wählen (und das sollten Sie) – Sie kaufen eine Software, installiert auf einer Hardware. Ob der Hersteller es nun Computer oder Telefonanlage nennt – gehen Sie davon aus, dass es komplex ist und früher oder später Wartung erfordert. Und brauchen Sie dafür Spezialisten? Natürlich. Bei der Cloud-Lösung meist nicht.
Ende 2014 noch wählten die meisten Kunden eine Telefonanlage vor Ort. Wenn Sie die Kosten im Blick haben möchten, fragen Sie ihr IT-Systemhaus nach einem Festpreis für eine beliebige Laufzeit. Dann haben Sie nichts zu befürchten, sind jedoch lange gebunden.
Im Jahr 2017 jedoch sind Cloud-Lösungen auch bei deutschen Unternehmen ganz klar auf dem Vormarsch und viele wählen eine Telefonanlage aus dem Rechenzentrum, wie z.B. das cloudPhone. Offensichtlich überwiegen bei vielen Entscheidern Punkte wie Flexibilität, sehr kurze Bereitstellungszeiten für neue Mitarbeiteranschlüsse und transparente, monatliche Abrechnung über den Gesamtpreis über z. B. 5 Jahre gerechnet. Meiner Meinung nach ist das der Digitalisierung geschuldet. Alles muss heutzutage schnell gehen und möglichst unkompliziert sein. Da punkten Cloud-Lösungen natürlich gegenüber herkömmlichen Anlagen mit ihren oft sperrigen Lizenzmodellen und Aktivierungen, möglichen weiteren Ausbaustufen – und der hohen Komplexitität vor Ort.
2. Anpassungen und spezielle Funktionen
Möchten Sie eine spezielle Funktion? Es kann sich für Sie recht einfach anhören, aber in der IT-Welt sind ja gerade solche Sachen dann meist überraschend kompliziert. Haben Sie eine Lösung bei Ihnen vor Ort im Auge können Sie sie entsprechend auswählen und haben die Freiheit über alles: Ihre Rufnummern, die Software, usw.
Bei einer Hosted-Lösung sieht das anders aus: Sie sind auf die Funktionen des Herstellers beschränkt. Kann der etwas nicht, geht es nicht. Gerade in Deutschland sollten Sie auf korrekte Rufnummernübertragung und korrekte Behandlung der Notrufnummern achten. Das sind „Basics“ – mit denen sich einige kleinere Cloud-Anbieter erstaunlich schwer tun.
Und falls Sie die TK Anlage an Ihr ERP-System anbinden möchten, wird es noch komplexer. Lassen Sie sich auf jeden Fall beraten und sagen Sie dem IT-Dienstleister explizit was Sie von der Telefonanlage erwarten. Nur dann kann eine Anlage genau nach Ihrem Wunsch gefunden werden.
3. Qualität der Gespräche
Ganz klarer Vorteil für die On-premise-Lösung. Denn Sie haben alles im Griff. Das Telefonat geht von Ihrem Telefon oder Headset über Ihre Netzwerkleitungen direkt zu Ihrem ISDN Anschluss. Und von dort regelt der Provider eine einwandfreie Übertragung.
Bei der Cloud-Technik haben Sie sich mit Priorisierung (QOS) im Internet herumzuschlagen. Kann gut gehen, muss aber nicht. Es sei denn, Sie setzen auf einen bestimmten VoIP-Provider, der auch die Internetleitung gleich mit stellt. Aber das kostet entsprechenden Aufpreis. Wir haben hier Erfahrung gesammelt und haben Tipps, trotzdem eine gute Verbindung hinzubekommen – durch geschickte Wahl der Provider und gutes QOS direkt auf Ihrer Firewall.
4. Die Geräte bei Ihnen vor Ort
Am Ende des Tages doch irgendwie mit entscheidend: Das Gerät, welches Sie täglich in der Hand oder am Ohr haben. Schauen Sie also, welches Sie da bestellen. Ist es modern? Ein großer Anbieter? Gute Erfahrungen haben wir mir snom, Yealink und Cisco gemacht. Oder doch gleich nur ein USB-Headset und Sie sparen sich das Telefon. Das sorgt für zusätzliche Flexibilität am Arbeitsplatz.
5. Kosten des laufenden Supports
Bedenken Sie, dass eine On-premise-Lösung gepflegt werden muss. Wenn Sie selbst einen Administrator beschäftigen, bedenken Sie, dass er das Know How und die Zeit haben muss. Möchten Sie keinen externen IT-Dienstleister beauftragen und keinen Mitarbeiter selbst dafür einstellen, so sollten Sie auf eine Cloud-Lösung setzen, dann haben Sie zumindest die Servertechnik ausgelagert.
Haben Sie noch weitere Fragen? Gerne würden wir mit Ihnen sprechen – im Rahmen eines kostenlosen Erstgesprächs. Wir helfen Ihnen dabei, die perfekte Telefonanlage zu finden.
Übrigens: eine neue Telefonanlage hat heutzutage auf jeden Fall VoIP mit im Gepäck. Sie telefonieren also zumindest intern über das Datennetz. Sollte Ihnen jemand etwas anbieten ohne internes VoIP, also ohne moderne Telefone und Computerintegration: nehmen Sie es nicht. Es ist veraltet. Auch wenn es heißt, Sie brauchen eine „Extra-Verkabelung“: Finger weg. Normales Ethernet (Computernetzwerk) genügt.
Gründer und Inhaber der hagel IT-Services GmbH. Technikfan mit Leidenschaft – stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Verbesserung.
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