Für jedes kleine Unternehmen ist es wichtig, eine effektive Möglichkeit zu haben, Daten zu speichern und unter den Mitarbeitern zu teilen bzw. frei zu geben. Daher sollte jedes Netzwerk mit mehr als 2 oder 3 Benutzern, die auf die gleichen Daten zugreifen müssen, eine Art Client-Server-Beziehung implementieren.
Es ist normal, auf kleine Unternehmen zu treffen, die nicht mit dieser Konfiguration arbeiten, weil sie einfach nicht erkennen, welche Vorteile ein NAS oder Server bringen kann. Bei der Wahl zwischen NAS und Server hängt die Wahl von mehreren Faktoren ab.
Was ist ein Server?
Ein Server unterscheidet sich nicht grundlegend von einem normalen Personalcomputer, aber er dient einem anderen Zweck (und hat meistens bessere Hardware).
Die Hauptaufgabe eines Servers ist die Verwaltung von Ressourcen im Netzwerk. Der Server verwendet ein Server-Betriebssystem wie Windows Server. Ein Server kann eine Reihe von verschiedenen Rollen einnehmen, die alle Ressourcen und Clients im Netzwerk verwalten.
Mögliche Serverfunktionen umfassen:
- Active Directory Domain Controller – authentifiziert und autorisiert alle Benutzer und Computer im Netzwerk.
- DHCP-Server – Weist den Geräten im Netzwerk dynamisch IP-Adressen zu.
- DNS Server – Verknüpft IP-Adressen mit Domainnamen
- Druck- und Dokumentendienste
- Tools für die Speicherung, gemeinsame Nutzung und Zusammenarbeit von Dateien
- Benutzer- oder gerätespezifische Berechtigungen
- Anwendungen – auf dem Server installierte Anwendungen, wie z.B. Buchhaltungssoftware, Warenwirtschaft, Datenbanken, E-Commerce-Software, etc.)
Was ist ein NAS?
NAS steht für Network Attached Storage. Wie Sie aus dem Namen ableiten können, ist ein NAS an ein Netzwerk angeschlossen und speichert Daten. Es ist ein Gerät, das darauf spezialisiert ist, Daten zu speichern und leicht zugänglich zu machen.
Ein NAS bietet einen zentralen Speicherort, um synchronisierte Ordner zu ermöglichen, auf die andere Personen im Netzwerk zugreifen und sie ändern können. Es ist auch für die Datensicherung nützlich.
Neben der Speicherung und Freigabe von Dateien bieten NAS-Geräte viele der gleichen Dienste wie ein Anwendungsserver, jedoch mit mehr Grundeinstellungen und weniger möglichen Anpassungen. Es erfordert auch, dass Sie eigene kompatible Anwendungen des NAS-Herstellers verwenden, anstatt aus Software von Drittanbietern zu wählen.
Lesen Sie hierzu auch NAS-Systeme: Was sind sie und wofür braucht man sie?.
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Welches Gerät passt zu Ihrem kleinen Unternehmen?
Um zu entscheiden, ob ein NAS oder Server am besten zu Ihrem kleinen Unternehmen passt, teilen Sie die Vorteile der einzelnen in die folgenden Kategorien ein:
1. Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit
Wie bereits in diesem Beitrag erläutert, sind Anwendungsserver leistungsfähiger als NAS, da sie mehr Funktionalität bieten.
Anwendungsserver ermöglichen es Ihnen, Software von Drittanbietern zu installieren. Mit einem NAS sind Sie auf Anwendungen beschränkt, die Sie auf dem NAS-Betriebssystem herunterladen können. Um beispielsweise ein Synology NAS zu einem Mailserver zu machen, müssen Sie die Synology Mail Server App herunterladen.
Server sind leistungsfähiger und bieten erweiterte Kontrollmöglichkeiten für Ihre Netzwerkdienste und Anwendungen, erfordern aber auch mehr Management.
Der NAS bietet weniger erweiterte Funktionen, erfordert aber nicht so viel Wartung oder Konfiguration. Unternehmen mit einem engagierten IT-Personal, oder mit Unterstützung durch einen externen IT-Dienstleister müssen sich keine Gedanken über den Konfigurations- und Wartungsaspekt machen, aber diejenigen Unternehmen ohne IT können sich für den einfacheren NAS entscheiden.
2. Freigabemöglichkeiten
Sowohl Dateiserver als auch NAS bieten eine hervorragende Möglichkeit, Dateien über verschiedene Geräte im Netzwerk hinweg gemeinsam zu nutzen, wobei gemeinsame Ordner verwendet werden.
Sowohl ein Server als auch ein NAS ermöglichen die Kontrolle über die Benutzerrechte. Es können Benutzergruppen erstellt werden, die Dateien nur für diejenigen zugänglich machen, die Zugriff haben sollen. Der Server wird wohl mehr Konfigurationsoptionen in Bezug auf Zugriffskontrolle und Sicherheit bieten als ein NAS.
Ein NAS eignet sich auch hervorragend für die Freigabe von Ordnern mit Clients außerhalb des Netzwerks. Mit eine Software wie der Cloud Station von Synology können Sie ganz einfach einen Link zum freigegebenen Ordner erstellen und ihn an Clients senden, damit diese auf den Ordner zugreifen oder sogar eine Synchronisierungsbeziehung konfigurieren können, wenn sie Änderungen vornehmen.
Mittlerweile gibt es jedoch hier auch bessere Lösungen, die sowohl für sehr kleine Unternehmen, als auch für größere passen. Lesen Sie meinen Artikel über die Nutzung von OneDrive als File Server. Vielleicht ist das das richtige Tool für Sie.
3. Kosten
Mit dem Unterschied in der Funktionalität, kommt ein Unterschied in den Kosten. Ein Server enthält leistungsfähigere Hardware und bietet mehr Funktionalität. Der Kompromiss ist, dass es mehr kosten wird als ein NAS. Ein Applikationsserver wird fast immer mehr kosten als ein NAS.
Server-Betriebssysteme treiben auch den Preis in die Höhe, da sie oft den Kauf von Lizenzen für den Server und in einigen Fällen Lizenzen (oder CALs) für jeden Benutzer oder jedes Gerät, das sich mit dem Server verbindet, erfordern. Andererseits wird die meiste NAS-Software mit dem NAS-Gerät geliefert und erfordert keine Benutzerlizenzierung.
Betrachten Sie auf jeden Fall auch die Kosten im laufenden Betrieb, denn oft sind es langfristig vor allem die Servicekosten, die den Unterschied machen. Hier punktet klar das NAS-Gerät. Auch eine professionelle Server Betreuung Hamburg kann Ihnen helfen, die Kosten im Griff zu behalten.
Fazit
Für ein kleines Unternehmen verbessert eine Client-Server-Netzwerkinstallation die Effizienz und Zuverlässigkeit bedeutend.
Bei der Auswahl eines Servergeräts müssen Sie die Anforderungen Ihres Unternehmens und Ihr Budget berücksichtigen. Für diejenigen, die eine höhere Funktionalität suchen und die kompliziertere Konfiguration, Wartung und höhere Kosten bewältigen können, ist ein Anwendungsserver die beste Wahl. Für diejenigen, die eine gute Lösung für die Speicherung von Dateien suchen, ist ein NAS eine erschwinglichere Option.
Wenn Ihr Unternehmen Schwierigkeiten hat, sich zwischen einem NAS und einer Serverinstallation zu entscheiden oder Hilfe bei der Installation und Einrichtung sucht, kontaktieren Sie uns gerne und wir beraten Sie auch vor Ort durch unsere Standorte Hamburg, Kiel, Bremen, Lübeck.
Darüber hinaus unterstützen wir Unternehmen auch in anderen Regionen, zum Beispiel mit unserem IT Service Berlin.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie hoch sind die laufenden Kosten für NAS vs. Server in der Praxis?
Ein NAS verursacht deutlich geringere Betriebskosten: Keine Lizenzgebühren für Benutzer/CALs, niedrigerer Stromverbrauch und weniger Wartungsaufwand. Ein Server hingegen bietet Skalierbarkeit – typische Kosten für ein kleines Unternehmen liegen bei 1.500–5.000 €/Jahr (inkl. Wartung, Lizenzen, Strom). Beispiel: Ein 10-Personen-Team mit NAS kommt mit einmaligen 1.500–3.000 € aus, während ein Server zusätzlich 800–1.500 €/Jahr für Windows Server-Lizenzen und IT-Support verursachen kann.
Ab welcher Mitarbeiterzahl lohnt sich ein Server?
Ab etwa 15–20 Mitarbeitern oder bei spezifischen Anforderungen wie Active Directory, firmeneigener Software oder komplexen Zugriffsrechten. Entscheidend ist weniger die Anzahl der Nutzer, sondern die benötigten Funktionen: Brauchen Sie z.B. zentrale Benutzerverwaltung, ERP-Integration oder Microsoft Exchange? Dann ist ein Server meist unverzichtbar. Für reine Dateifreigabe und Backup reicht oft auch ein NAS für 30+ Nutzer.
Wie future-proof ist ein NAS im Vergleich?
NAS-Lösungen sind bei grundlegenden Speicher- und Freigabefunktionen langfristig stabil. Kritisch wird es, wenn Ihr Unternehmen wächst und anspruchsvollere Anwendungen (z.B. Datenbanken, virtuelle Maschinen) benötigt. Ein Server lässt sich modular erweitern (mehr CPU, RAM, Storage), während NAS-Geräte oft an Hardware-Grenzen stoßen. Tipp: Planen Sie mit 3–5 Jahren – bei starkem Wachstum oder Digitalisierungsplänen eher Server.
Welche ersten Schritte empfehlen Sie für die Entscheidung?
1. Erfassen Sie konkrete Anwendungsfälle: Welche Software nutzen Ihre Teams?
2. Prüfen Sie Cloud-Alternativen (wie OneDrive/SharePoint) für Dateifreigabe.
3. Kalkulieren Sie Total Cost of Ownership über 5 Jahre inkl. Wartung.
4. Holen Sie eine neutrale Experteneinschätzung ein – viele IT-Dienstleister bieten kostenlose Erstanalysen an. Vermeiden Sie Over-Engineering: Oft reicht ein Hybrid aus NAS für Dateien + Cloud-Lösungen für Kollaboration.
Gründer und Inhaber der hagel IT-Services GmbH. Technikfan mit Leidenschaft – stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Verbesserung.
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