Viele Kunden setzen bei der Auswahl einer neuen Telefonanlage bereits auf ein Voice-over-IP (VoIP)-System. Hierbei läuft die Sprachkommunikation über das meist bereits vorhandene Datennetz. Es braucht also keine getrennte Verkabelung installiert zu werden.
Durch die Nutzung des „Computernetzes“ wird die Verwaltung deutlich einfacher und die neue Telefonanlage ist hervorragend integriert.
Andererseits sind mit der VoIP-Technik aber auch einige neue Problempunkte aufgekommen, die man beachten sollte für eine erfolgreiche Einführung einer VoIP-Anlage.
1. Fax benötigt eine Sonderbehandlung
Fax ist ein sehr altes Protokoll und wurde für analoge Telefonsysteme entwickelt. Dadurch können bei modernen digitalen Techniken wie VoIP Probleme entstehen. Besonders mit sehr alten Faxgeräten kann es Probleme geben.
In der Regel benötigt man einige Extrakomponenten, wenn man sein Faxgerät mit VoIP betreiben möchte. Unter anderem wird ein Adapter notwendig, der die Faxkommunikation über das T38-Protokoll abbildet. Dieses Protokoll wurde speziell für Faxgeräte entwickelt.
Arbeiten alle Geräte mit Hilfe von T38 wunderbar zusammen, gibt es auch keine Faxprobleme. Dazu muss es aber auch vom Provider oder von Ihrem ISDN-Gateway unterstützt werden.
2. Bezahlterminals EC-/Kreditkarte funktionieren eventuell nicht
Haben Sie ein Kartenleser oder ein Gerät, über das Bezahlverkehr über eine derzeit vorhandene analoge Leitung abgewickelt wird, wird dies vermutlich hinterher nicht mehr funktionieren. Auch diese Geräte sind speziell für die „alten“ analogen Leitungen konzipiert.
Neuere Kreditkartengeräte funktionieren über eine Internetverbindung und haben einen Ethernet-Anschluss. Diese sind natürlich dann wunderbar kompatibel. Oftmals hat man die Geräte gemietet und kann es einfach gegen ein aktuelles Gerät durchtauschen.
3. Ältere Alarmsysteme funktionieren eventuell nicht
Auch hier unsere Empfehlung: Sprechen Sie mit der Firma, die das Alarmsystem für Sie betreibt, ob es mit VoIP kompatibel ist. Oftmals braucht man auch hier ein neues Gerät, welches mit VoIP und den Latenzen klar kommt.
Durchdenken Sie auch gleich, was ein Ausfall des Internets oder des Stroms nun für Ihr Alarmsystem bedeutet. Oder sollte das Alarmsystem gleich getrennt von der Telefonanlage aufgebaut werden?
4. VoIP erfordert größere Bandbreiten
Sollten Sie vorhaben, auch ausgehend über VoIP zu telefonieren, prüfen Sie die Bandbreite. Je nach Anzahl der glkeichzeitigen Gespräche kann die erforderliche Bandbreite recht groß werden. Möchten Sie auch noch Videokonferenzen durchführen? Planen Sie die Bandbreite.
Nichts ist ärgerlicher, als eine neue VoIP-Telefonanlage und dann hinter erst festzustellen, dass es in Ihrer Umgebung (vielleicht auf dem Land?) für kein Geld der Welt eine schnellere Internetverbindung gibt…
5. VoIP-Systeme müssen gemanaged werden
Bedenken Sie den Technologieunterschied zu einer klassischen Telefonanlage: Eine VoIP-Anlage basiert meistens auf einem Serversystem. Es braucht also mindestens die gleiche Pflege (Monitoring, Updates, Fehlerbehandlung) wie ein Serversystem. Sie brauchen jemanden, der sich laufend um das System kümmert.
Suchen Sie sich doch auch gleich eine Lösung aus, die zu Ihrem vorhandenen System passt. Haben Sie hauptsächlich Microsoft Windows Systeme, nehmen Sie doch eine Anlage, die auf Windows basiert wie z.B. 3CX. Sollten Sie in Ihrer Firma auf Linux setzen, ist vielleicht eine Asterisk-basierte Lösung die bessere Wahl. So kommt ihr vorhandener IT-Admin (oder der externe IT-Dienstleisterr) gleich wunderbar mit der neuen Lösung klar.
Bei sämtlichen Fragen helfen wir Ihnen gerne.
Gründer und Inhaber der hagel IT-Services GmbH. Technikfan mit Leidenschaft – stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Verbesserung.
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