Geschäftsprozesse waren noch nie von einer effektiven IT so abhängig wie heute und diese Abhängigkeit wird auch noch weiter steigen. Unabhängig von seiner Größe stellt der Bereich Storage einen Eckpfeiler in den heutigen Rechenzentren dar.
Die Herausforderung und das Gedächtnis eines Unternehmens an den Bereich Storage sind erheblich. Zum einen ist dies das effektive Speichern der Daten an sich, zum anderen das Management des Datenbestandes. Des Weiteren müssen die gespeicherten Informationen von immer mehr Anwendern durch unterschiedlichste Geräte an verschiedenen Orten zur Verfügung gestellt werden, von dem klassischem Thema Backup und Rücksicherung im IT-Service mal ganz abgesehen.
Viele Kunden befinden sich in einem viel zu engen „Hamsterrad“, wenn es um die Beschaffung von Storage Systemen geht: Der „klassische“ Storage- Kauf besteht darin, in einem Stück ein vorgegebenes Budget in Kapazitäten umzusetzen.
In der Vergangenheit wurde ein bestehendes Storage-System immer im Ganzen gegen ein neues, stärkeres und größeres System ausgetauscht. Dabei hat man jahrelang in Kauf genommen, dass bei solchen Schritten eine nicht gerade ungefährliche Datenmigration zwangsläufig entsteht. Ca. alle 3-4 Jahre wurden solche Schritte wiederholt. In dem oben genannten Verfahren wurden erst Kapazitäten erworben, die bezahlt, aber oft nicht benötigt wurden.
Teure Platten wurden für den Rest der Laufzeit nachgekauft, falls zum Ende des Zeitraumes hin die Kapazitäten dann doch nicht ausreichend waren. Somit entstand eine Budgetvernichtung zu Beginn- und zum Ende der Laufzeit. Und genau dieses erwähnte „Hamsterrad“ drehte sich über einen sehr langen Zeitraum.
Aber wie kommt man aus diesem Hamsterrad wieder raus? Es gibt zwei verschiedene Sichtweisen dafür: Eine aus der „IT-Evolution“ etablierte und eine entstandene revolutionäre Sichtweise, die sich bildet.
Evolutionäre Sichtweise
Beginnen wir zunächst mit der evolutionären Sichtweise. Grundlegende Dinge müssen geändert werden, um diesem Hamsterrad zu entkommen. Das können die meisten klassischen Systeme nicht. Hier ist die Software der Schlüssel. Es gilt, die Intelligenz eines Systems von der Hardware zu trennen, welche ja immer noch benötigt wird. Die Software erlaubt es, auf Standardkomponenten beruhende Systeme zu erzeugen, die nicht alle 3-4 Jahre komplett ausgetauscht werden muss.
Es sollte sich jedoch den Bedürfnissen des Kunden anpassen: von technischer Seite sowie von Seiten der Kapazität.
Hat ein Kunde z.B. eine etablierte Fibre-Channel-Struktur, wird das System erst mit Fibre-Channel betrieben, es kann aber jederzeit auf leichte Weise zu dem iSCSI-Protokoll gewechselt werden. Das ist möglich durch die Verwendung von handelsüblichen Servern als Storage-Kontroller.
Evolutionär ist es deshalb, weil es sich hier um optimierte, klassische SAN- und NAS-Strukturen handelt, die der Kunde ja schon kennt, jetzt aber viel leistungsfähiger und effektiver sind als noch vor Jahren.
Revolutionäre Sichtweise
Die zu lösenden Probleme sind dieselben. Im „Hyperconverged“-Ansatz liegt nun das Revolutionäre. Durch den Ansatz werden bekannte Grenzen der Hardware in einem Rechenzentrum verschoben. Storage wird nun komplett in die Betriebsplattform integriert und ist nicht mehr nur ein separater Teil der IT. Man bricht die bekannten „Silos“ also innerhalb der IT des Kunden auf. Dieses kann auf unterschiedliche Art passieren:
Einmal durch ein Softwareprodukt, welches zur Anwendung auf einer Standard-Hardware kommt. In der Regel gibt es dabei klare Vorgaben für die Hardware. Es ist auch mehr als ratsam, aus Erfahrungen, sich an diese Vorgaben zu halten. Zum anderen als eine Appliance. Das bedeutet, die Software ist vorinstalliert auf der passenden Hardware und wird mitgeliefert vom IT-Dienstleister.
Der Kunde bekommt also getestete und funktionierende Lösungen.
Allerdings beginnt hier eine gewisse Vielfalt, wobei der Kunde quasi die Qual der Wahl hat. Nicht zu vergessen, dass es grundsätzlich um Storage geht, die Entscheidungsgrundlage für geschäftsrelevante Themen. Dem Kunden ist also nachzusehen, dass sie womöglich sehr vorsichtig an die revolutionären Themen rangehen.
Wenn es um die Auswahl einer Lösung geht spielt der Hypervisor eine große Rolle, da es kaum noch Kunden ohne eine Server-Virtualisierung gibt.
Die Appliances (ein kombiniertes System aus Computer-Hardware und speziell auf diese Hardware optimierter Software), die in der Lage sind, verschiedene Virtualisierungsplattformen und Hypervisionen aufzunehmen und dies alles in einer Box vereinen, sind dabei sehr interessant.
Fazit
Die Kunden könne zwischen dem revolutionärem- und dem evolutionärem Weg frei entscheiden. Doch welcher Weg der richtige ist, ist abhängig von unterschiedlichen Punkten. Grundlegende Informationen für eine richtige Lösung kann ein Storage-Assessment liefern. Gerne sind wir beratend tätig.
Karl Isler ist ein erfahrener IT-Experte und Autor. Seine Fachkenntnisse in den Bereichen IT-Strategie, Cloud Computing und Datensicherheit ermöglichen es ihm, fundierte Artikel für unseren IT-Entscheider-Blog zu verfassen
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