Der neue Dienst soll für echte Neuerungen sorgen
Im Rahmen seines Advanced Manufacturing Fund wird Apple 450 Millionen US-Dollar in Satellitennetzwerke und Bodenstationen investieren, um „Emergency SOS“ zu betreiben, den Dienst für das iPhone 14 und das iPhone 14 Pro, der Notrufe per Satellit weiterleitet. Der Großteil der Mittel geht an Globalstar, den Satellitenanbieter, mit dem Apple eine Partnerschaft für die Bereitstellung von Emergency SOS eingegangen ist, wenn der Dienst Ende des Monats an den Start geht.
Mit dem von Apple bereitgestellten Kapital wird unter anderem die Installation neuer, speziell entwickelter Antennen finanziert, die von dem kalifornischen Unternehmen Cobham Satcom hergestellt werden. Die Antennen sind für den Empfang der von der Globalstar-Satellitenkonstellation übertragenen Signale ausgelegt und wurden bereits in den bestehenden Bodenstationen des Satellitenanbieters installiert, darunter in Nevada, Hawaii, Texas, Alaska, Florida und Puerto Rico.
Der Start von Emergency SOS via Satellit direkt auf das iPhone sei ein generationsübergreifender Fortschritt in der Satellitenkommunikation und man sei stolz darauf, dass die Satelliten und Frequenzen von Globalstar eine zentrale Rolle bei der Rettung von Menschenleben spielen werden, so Jay Monroe, Vorstandsvorsitzender von Globalstar in einer Erklärung. „Mit Apples Investition in die Infrastruktur haben wir unsere Teams in Kalifornien und anderswo vergrößert, um unsere Bodenstationen zu bauen, zu erweitern und aufzurüsten, und wir freuen uns auf das nächste Kapitel der lebensrettenden Technologie von Globalstar.“
Hohe Kosten – hoher Nutzen
Wie CNBC bemerkt, unterstreicht die Investition von Apple – eine der bisher größten aus seinem Advanced Manufacturing Fund, über den das Unternehmen in den USA ansässige Zulieferer wie Corning, Finisar, XPO Logistics und Copan Diagnostics mit insgesamt mehr als 1,4 Milliarden Dollar ausgestattet hat – die kostspielige Natur der satellitengestützten Kommunikation. Neben einer umfangreichen technischen und kommunikationstechnischen Infrastruktur erfordert Emergency SOS auch gut besetzte Callcenter. Apple gibt an, dass mehr als 300 Globalstar-Mitarbeiter an dem Dienst arbeiten werden.
Emergency SOS unterstützt keine normalen Daten-, Sprach- oder Textnachrichten. Aber es alarmiert Notdienste mit einem Standort und anderen wichtigen Informationen. Sobald der Nutzer sein Telefon mit Hilfe einer Orientierungshilfe in iOS auf einen Satelliten richtet, kann er zwischen voreingestellten Nachrichten wählen, die zusammen mit dem Akkustand des Telefons und medizinischen Informationen an den örtlichen Rettungsdienst gesendet werden. Wenn dies in der Region, in der der Notruf abgesetzt wird, unterstützt wird, können iPhone-Benutzer ein Zwei-Wege-Gespräch mit den Ersthelfern führen. Ist dies nicht der Fall, leitet Emergency SOS die Kommunikation über die von Apple betriebenen lokalen Relaisstationen weiter, die als Vermittler zu den Notdiensten fungieren.
Emergency SOS wird für Besitzer des iPhone 14 und iPhone 14 Pro zwei Jahre lang kostenlos sein, wenn es Ende November in Betrieb geht. Apple hat sich jedoch die Möglichkeit offen gelassen, danach Gebühren dafür zu erheben.
In welchen Gebieten der Dienst schlussendlich zuverlässig verfügbar sein wird, kann man erst sehen wenn er gestartet wurde. Fakt ist aber, dass gerade außerhalb größerer Ballungsgebiete auch in Deutschland teils kein bis nur sehr schlechter Empfang existiert. Bleibt zu hoffen ob sich der neue Dienst als zuverlässig etabliert und zukünftig Menschenleben dadurch gerettet werden können.
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