Die britische Marktaufsichtsbehörde wird voraussichtlich in den nächsten Tagen den Kauf von Giphy durch den Facebook-Mutterkonzern Meta rückgängig machen. Sollte dies der Fall sein, wäre es das erste Mal, dass britische Behörden einen derartigen Social-Media-Kauf verhindern würden.

Meta (damals noch Facebook) gab im Mai 2020 bekannt, dass es die GIF-Plattform mit dem Ziel gekauft hat, sie in Instagram zu integrieren. Berichten zufolge belief sich der Preis für die Übernahme auf 400 Millionen Dollar.

Die Aufsichtsbehörde äußerte jedoch Bedenken wegen der Übernahme, deshalb leitete sie eine Überprüfung des Vorganges ein. Sie sah vor allem Mitbewerber wie Tiktok und Snapchat daran gehindert, auf die Gif-Bibliothek von Giphy zuzugreifen. Auch einen potenziellen anderen Kunden im britischen Werbesektor könnte damit verdrängt werden. Meta beendete alle Werbepartnerschaften von Giphy, was laut den Behörden die Expansion in andere Länder verhindere.

Es kam der Vorschlag auf, dass Meta gezwungen werden müsste, Giphy wieder zu verkaufen. Meta hat zuvor argumentiert, dass die CMA in diesem Fall nicht zuständig ist, da Giphy keine Niederlassungen in Großbritannien hat. Darüber hinaus behauptete es, die kostenpflichtigen Dienste von Giphy könnten gemäß der Marktdefinition der CMA nicht als Display-Werbung eingestuft werden.

Der Streit zwischen Meta und der CMA wurde im Oktober umstrittener, als die Behörde dem Unternehmen eine Geldstrafe von fast 70 Millionen US-Dollar wegen Verstoßes gegen Regeln im Zusammenhang mit dem Deal auferlegte. Die CMA sagte, es sei das erste Mal, dass ein Unternehmen gegen eine seiner Anordnungen verstoßen habe, indem es „bewusst weigerte, alle erforderlichen Informationen zu melden“.

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