Dieser Blog soll Ihnen einen kurzen Einblick in die schulische Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration vermitteln.

Der schulische Teil umfasst etwa ein Jahr, aufgeteilt in mehrere Blöcke, verteilt auf insgesamt drei Jahre. Im dualen System bleibt so die Nähe zur Praxis erhalten und man kann die gelernte Theorie direkt im Betrieb anwenden.

Die Aufteilung der Fächer erfolgt in sogenannten „Lernfeldern“:

Anwendungsentwicklung – IT-Systeme – Fachenglisch – Organisation und Geschäftsprozesse – Wirtschaft und Gesellschaft – Sprache und Kommunikation – Berufsbezogene Technik – Gesundheit und Sport – Informationsquellen und Arbeitsmethoden.

Aufgrund des Bildungsauftrages des Bundeslands Hamburg werden neben den technischen Fächern ebenfalls allgemein bildende Themen wie zum Beispiel (Fach-)Englisch und Sport unterrichtet. Schaden kann es nicht. Gerade die körperliche Bewegung wird in unserem Berufszweig oft zu sehr vernachlässigt.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit während des Aufenthaltes an zusätzlichen Bildungsangeboten teilzunehmen, um etwa ein Englischzertifikat nachzuholen (B2 etwa, als europäischen Standard, hat man mit Abschluss des Abiturs) oder eine von CISCO weltweit anerkannte Netzwerk-Administrator Lizenz zu erhalten. Hierfür gibt es feste Zeiten im Stundenplan, sogenanntes „Open Learning“, währenddessen man sein Lernen frei gestalten kann.

Freies Lernen – Sinn oder Unsinn?

Generell folgt der Lehrplan einem freien SkiL System. Selbst kontrolliertes individuelles Lernen sind die Stichworte. Der Beispiel-Unterricht startet, man bekommt eine Aufgabe gestellt und hat nun verschiedene Möglichkeiten diese zu lösen und später zu präsentieren. Nach Recherche, Üben, Testen, Lösen und Präsentation des Ergebnisses grundsätzlich eine gute Möglichkeit in seinem eigenen Tempo zu lernen, auszuprobieren und das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Andererseits birgt ein zu frei gestalteter Unterricht die Gefahr des Abschweifens.

Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen Systemintegration und Anwendungsentwicklung?

Grundsätzlich unterscheidet sich der schulische Teil der beiden Fachinformatiker erst im dritten Jahr der Ausbildung. Dann werden die Stunden in Anwendungsentwicklung (Programmieren) und IT-Systeme (Aufbau und Administration vernetzter Systeme) aufgeteilt und jeweils vertieft. Auch die Abschlussprüfung der IHK ist in weiten Teilen identisch, da die gleichen Lernfelder vermittelt wurden, doch gibt es je Fachrichtung noch eine Kernprüfung.

Lerndatenbank und Projekte

Das gesammelte Grundwissen der deutschen IT – Welt. Von der Berechnung einfacher Binärzahlen, über die Erstellung komplexer Kalkulationstabellen, bis hin zur Vernetzung komplexer IT-Systeme. All dies wird über eine Datenbankwebsite namens Moodle bereitgestellt. Jeder Schüler bekommt seine eigenen Zugangsdaten und kann dann im Grunde frei wählen, womit er anfängt. Die jeweils abgeschlossenen Kurse werden dann in einem OnlinePortfolio (Mahara) eingetragen, um den Überblick über seinen Fortschritt nicht zu verlieren.
Jeder zweite Block in einem Halbjahr widmet sich einem Projekt. Hier werden die erlernten Fähigkeiten aus den unterschiedlichen Fächern auf einen Nenner gebracht und abschließend geprüft.

Back to School

Als angehender Systemadministrator, dessen Schulzeit schon einige Jahre zurück liegt, sind die Neuerungen der letzten Jahre natürlich schwer verdaulich. Die Klassengrößen steigen, SkIL als neues Lernkonzept, Frontalunterricht nur noch in homöopathischen Dosen und von Kreide (an einer Tafel!) hat auch schon lange niemand mehr etwas gehört. Ich bleibe gespannt, aber schlussendlich bleibt eines immer gleich: Man lernt nur für sich selbst und niemals aus.

 

Bei weiteren Fragen rund um die IT sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern.

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