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Die Massenmigration zu Cloud-basierten Umgebungen hält an, da Unternehmen die damit verbundenen Vorteile erkennen. Cloud-Lösungen sind die technologischen Lieblinge der heutigen digitalen Landschaft und bieten eine perfekte Kombination aus innovativer Technologie und organisatorischen Anforderungen.

Sie werfen jedoch auch erhebliche Compliance-Probleme für Unternehmen auf. Die Einhaltung von Vorschriften umfasst eine komplexe Kombination aus rechtlichen und technischen Anforderungen. Unternehmen, die diese Standards nicht einhalten, müssen mit erheblichen Geldstrafen und einer verstärkten Kontrolle durch die Behörden rechnen.

Angesichts der geltenden Datenschutzbestimmungen wie HIPAA und PCI DSS müssen sich Unternehmen in einer immer komplexeren Compliance-Landschaft zurechtfinden.

Cloud-Konformität

Dies ist der Prozess der Einhaltung von Gesetzen und Standards für Datenschutz, Sicherheit und Privatsphäre. Dies ist nicht optional.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen vor Ort gibt es in Cloud-Umgebungen aufgrund der geografischen Verteilung der Daten Sicherheitsprobleme, was die Einhaltung der Vorschriften noch komplexer macht.

Compliance in der Cloud umfasst in der Regel Folgendes:

  • Sicherung von Daten im Ruhezustand und bei der Übertragung
  • Sicherstellung der Datenverfügbarkeit
  • Aufrechterhaltung von Zugriffskontrollen und Prüfpfaden
  • Nachweis der Einhaltung regelmäßiger Bewertungen

Modell der geteilten Verantwortung

Eines der zentralen Konzepte der Cloud-Compliance ist das Modell der geteilten Verantwortung. Es umreißt die Aufteilung der Compliance zwischen dem Cloud-Anbieter und dem Kunden.

  • Cloud Service Provider (CSP): Er ist für die Cloud-Dienste und die Sicherung der Infrastruktur und des Netzwerks verantwortlich.
  • Kunde: Er ist für die Sicherung der Zugangsverwaltung, der Benutzerkonfigurationen und der Daten verantwortlich.

ⓘ Wichtiger Hinweis: Viele Unternehmen glauben fälschlicherweise, dass die Beauftragung eines Cloud-Service-Anbieters die Verantwortung für die Einhaltung der Vorschriften überträgt; das ist nicht der Fall.

Compliance-Vorschriften

Die Einhaltung von Vorschriften ist von Land zu Land unterschiedlich. Es ist wichtig zu wissen, wo sich die Daten befinden und welche Länder sie durchlaufen, um konform zu bleiben.

Allgemeine Datenschutzverordnung (GDPR) – EU

Weltweit gesehen ist die GDPR eines der umfassendsten Datenschutzgesetze. Sie gilt für jede Organisation, die personenbezogene Daten von EU-Bürgern verarbeitet, unabhängig davon, wo das Unternehmen physisch tätig ist.

Cloud-spezifische Überlegungen:

  • Sicherstellen, dass die Daten in EU-konformen Regionen gespeichert werden
  • Ermöglichung der Rechte der Betroffenen
  • Implementierung einer starken Verschlüsselung
  • Aufrechterhaltung von Protokollen zur Meldung von Datenschutzverletzungen

BSI C5-Kriterienkatalog – Deutscher Sicherheitsstandard

Speziell für den deutschen Markt, und damit auch für alle Hamburger Unternehmen, ist der Cloud Computing Compliance Controls Catalogue (C5) des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) von herausragender Bedeutung. Der C5-Katalog ist kein Gesetz, sondern ein Prüfstandard, der aber für die Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor in Deutschland verpflichtend ist und auch in der Privatwirtschaft als Goldstandard für Cloud-Sicherheit gilt.

Er kombiniert etablierte internationale Normen wie ISO/IEC 27001 mit cloud-spezifischen Anforderungen und legt besonderen Wert auf Transparenz. Anbieter müssen unter anderem offenlegen, wo Daten gespeichert werden und welche Herausgabepflichten gegenüber staatlichen Stellen bestehen.

Cloud-spezifische Überlegungen:

  • Nachweis für hohe Sicherheit: Eine C5-Testierung signalisiert Kunden und Partnern ein geprüftes, hohes Sicherheitsniveau.
  • Voraussetzung für Behörden-Geschäft: Unerlässlich für Unternehmen, die Dienstleistungen für deutsche Behörden erbringen oder anstreben.
  • Sonderregelungen im Gesundheitswesen: Seit 2024 ist eine C5-Zertifizierung nach dem Digitale-Gesetz (DigiG) für Cloud-Anbieter im deutschen Gesundheitssektor sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA) – US

HIPAA schützt sensible Patientendaten in den Vereinigten Staaten. Cloud-basierte Systeme, die diese sensiblen Informationen (ePHI) speichern oder übertragen, müssen sich an die HIPAA-Standards halten.

Überlegungen zur Cloud-Speicherung:

  • Verwendung von HIPAA-konformen Cloud-Anbietern
  • Unterzeichnung von Business Associate Agreements (BAAs)
  • Verschlüsselung von ePHI bei der Speicherung und Übertragung
  • Implementierung von strengen Zugriffsprotokollen und Prüfpfaden

Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS)

Für Unternehmen, die Kreditkartendaten verarbeiten, speichern oder übertragen, gibt es eine Reihe von Vorschriften, die sie einhalten müssen. Cloud-Hosts müssen die 12 Kernanforderungen des PCI DSS einhalten.

Cloud-spezifische Überlegungen:

  • Tokenisierung und Verschlüsselung von Zahlungsdaten
  • Netzwerksegmentierung in Cloud-Umgebungen
  • Regelmäßige Schwachstellen-Scans und Penetrationstests

Federal Risk and Authorization Management Program (FedRAMP) – US

Das Programm bietet eine Reihe standardisierter Protokolle für Bundesbehörden, die mit Cloud-basierten Systemen arbeiten. Die Anbieter müssen einen strengen Bewertungsprozess durchlaufen.

Überlegungen:

  • Obligatorisch für Anbieter, die mit US-Behörden zusammenarbeiten
  • Strenge Protokolle für Datenverarbeitung, Verschlüsselung und physische Sicherheit

ISO/IEC 27001

Dies ist ein internationaler Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Er ist weithin als Maßstab für die Einhaltung von Cloud-Richtlinien anerkannt.

Überlegungen zur Cloud:

  • Regelmäßige Risikobewertungen
  • Dokumentierte Richtlinien und Verfahren
  • Umfassende Zugriffskontrolle und Protokolle zur Reaktion auf Vorfällen

Verloren im Paragrafen-Dschungel der Cloud-Compliance?

Die Flut an Vorschriften von DSGVO bis PCI DSS ist erdrückend und die Verantwortung liegt bei Ihnen. Doch welche Regelungen sind für Ihr Cloud-Setup wirklich relevant? Klären Sie Ihre drängendsten Fragen in einem persönlichen Gespräch mit einem unserer erfahrenen Experten. Wir bringen Licht ins Dunkel – unverbindlich und kostenfrei.

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Aufrechterhaltung der Cloud-Compliance

Unternehmen müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Einhaltung von Cloud-Richtlinien nicht einfach nur ein Abhaken von Punkten auf einer Liste ist. Sie erfordert sorgfältige Überlegungen und eine sorgfältige Planung.

Ausgehend von einer proaktiven Haltung gelten die folgenden Verfahren als bewährte Praktiken, die befolgt werden sollten:

Audits

Compliance-Audits sind ein hervorragendes Mittel, um die Einhaltung von Vorschriften festzustellen und aufrechtzuerhalten. Schwachstellen lassen sich leicht erkennen und beheben, damit Ihre Infrastruktur weiterhin den Vorschriften entspricht.

Robuste Zugriffskontrollen

Durch die Anwendung des Prinzips der geringsten Privilegien (PoLP) gewähren Unternehmen den Benutzern nur so viel Zugang, wie sie benötigen, um die benötigten Ressourcen zu erreichen. Die Integration der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) bietet eine weitere Sicherheitsebene und isoliert Ihre Unternehmensdaten.

Datenverschlüsselung

Ob im Ruhezustand oder bei der Übertragung, alle Daten müssen TLS- und AES-256-Protokolle verwenden. Dies sind Industriestandards und notwendig, damit Ihr Unternehmen konform bleibt.

Umfassende Überwachung

Audit-Protokolle und Echtzeit-Überwachung liefern Warnungen, die bei der Einhaltung von Vorschriften und der Reaktion darauf helfen.

Sicherstellung der Datenverfügbarkeit

Unabhängig davon, wo Ihre Daten physisch gespeichert sind, gibt es gesetzliche Bestimmungen, die eingehalten werden müssen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Rechenzentrum alle damit verbundenen Gesetze für die Region einhält.

Mitarbeiter schulen

Unabhängig davon, wie solide die Sicherheitsvorkehrungen in Ihrem Unternehmen sind, genügt ein einziger Klick eines einzelnen Benutzers, um Ihre gesamte digitale Landschaft in Mitleidenschaft zu ziehen. Eine angemessene Schulung kann den Benutzern helfen, Nutzungsrichtlinien zu übernehmen, die zum Schutz Ihrer digitalen Ressourcen beitragen und die Einhaltung der Vorschriften gewährleisten. Wenn Sie mehr über IT-Lösungen erfahren möchten, bieten wir Ihnen umfassenden IT Service Hamburg.

Der Stand der Compliance

Je mehr Ihr Unternehmen wächst und Cloud-basierte Systeme einsetzt, desto wichtiger wird es, die Compliance verantwortungsvoll einzuhalten. Wenn Sie bereit sind, Ihre Cloud-Compliance zu verbessern, wenden Sie sich an uns, um fachkundige Beratung und Ressourcen zu erhalten. Erhalten Sie umsetzbare Einblicke von erfahrenen IT-Experten, die Unternehmen dabei helfen, Compliance-Herausforderungen zu meistern, Risiken zu reduzieren und in der sich ständig weiterentwickelnden digitalen Landschaft erfolgreich zu sein.

Jens Hagel, Geschäftsführer der hagel IT-Services GmbH aus Hamburg

Jens Hagel

Geschäftsführer

Warum Sie auf unsere Expertise vertrauen können

Theorie ist wichtig, doch in der IT zählt vor allem Praxiserfahrung. Seit unserer Gründung im Jahr 2004 haben wir unzählige mittelständische Unternehmen auf ihrem Weg in die Digitalisierung begleitet. Wir kennen die Herausforderungen aus erster Hand. Ob es um die nahtlose Migration einer gesamten Infrastruktur ins Rechenzentrum geht, wie bei Engel & Völkers, oder um die Gewährleistung der Arbeitsfähigkeit während eines Büroumzugs, wie bei Les Mills Germany. Unsere Erfahrung basiert auf über 5.000 gelösten Support-Tickets pro Jahr und der täglichen Arbeit unserer 32 zertifizierten Experten.

Unser tiefes Fachwissen ist Ihr Vorteil. Als Microsoft Gold Partner gehören wir zu den Top 1 % der Microsoft-Partner weltweit und sind zudem Watchguard Gold Partner. Das bedeutet, unser Team verfügt über höchste, nachgewiesene Kompetenz in entscheidenden Bereichen wie Microsoft 365, Azure Cloud und IT-Sicherheit. Dieses Wissen geben wir weiter – verständlich und auf Augenhöhe. Nicht ohne Grund wird unsere Geschäftsführung sogar vom ZDF als Experte zu Technologiethemen befragt.

Vertrauen entsteht durch Transparenz und Zuverlässigkeit. Das bestätigen uns unsere Kunden mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,9 von 5 Sternen. Direkte Rückmeldungen wie „ein erfahrener Partner, auf den wir uns jederzeit zu 100% verlassen können“ sind unser größter Ansporn. Als inhabergeführtes IT-Systemhaus mit Standorten in IT Service Bremen, Kiel und Lübeck setzen wir auf langfristige Partnerschaften. Deswegen bieten wir Ihnen eine Zufriedenheitsgarantie und monatlich kündbare Verträge – weil wir von unserer Leistung überzeugt sind.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Artikel spricht vom „Modell der geteilten Verantwortung“. Heißt das, mein Cloud-Anbieter haftet bei einem Verstoß, oder liegt die letzte Verantwortung doch bei mir?

Das ist eine entscheidende Frage. Die letzte Verantwortung für die Einhaltung der Vorschriften (Compliance) liegt immer bei Ihnen als Geschäftsführer. Das „Modell der geteilten Verantwortung“ bedeutet nicht, dass Sie die Haftung abgeben. Stellen Sie es sich so vor: Der Cloud-Anbieter ist für die Sicherheit der Infrastruktur verantwortlich – also quasi für das Gebäude und den Wachdienst davor. Sie als Mieter sind jedoch dafür verantwortlich, wer einen Schlüssel zu Ihrem Büro bekommt, was Sie in Ihren Tresor legen und dass die Tür abgeschlossen ist. Konkret: Der Anbieter sichert das Rechenzentrum, Sie sichern Ihre Daten, Zugänge und Konfigurationen. Bei einem Verstoß, z.B. durch falsch konfigurierte Zugriffsrechte, haften Sie.

Cloud-Compliance klingt nach hohem Aufwand und zusätzlichen Kosten. Wie kann ich den Nutzen für mein Unternehmen bewerten und rechtfertigen?

Betrachten Sie die Kosten nicht als reinen Aufwand, sondern als Investition in die Risikominimierung und Ihren Geschäftserfolg. Die Kosten der *Nicht*-Compliance sind ungleich höher: Denken Sie an die drastischen Bußgelder der DSGVO, an Reputationsschäden bei einem Datenleck oder den Verlust von Kundenvertrauen. Der Nutzen einer soliden Compliance-Strategie geht jedoch über die reine Vermeidung von Strafen hinaus. Sie schaffen einen echten Wettbewerbsvorteil, weil Sie Kunden und Partnern nachweislich Sicherheit bieten. Zudem optimieren Sie interne Prozesse und verbessern Ihre Datensicherheit insgesamt. Eine saubere Compliance kann sogar Voraussetzung sein, um an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen oder bestimmte Großkunden zu gewinnen.

Wir nutzen bereits Cloud-Dienste, haben das Thema Compliance aber bisher nicht strategisch angegangen. Was sind die ersten, konkreten Schritte, die ich jetzt einleiten sollte?

Handeln Sie proaktiv, das ist der richtige Ansatz. Hier sind drei pragmatische erste Schritte:
1. Inventur & Risikoanalyse: Verschaffen Sie sich einen vollständigen Überblick. Welche Cloud-Dienste sind im Einsatz? Welche Arten von Daten (z. B. Kundendaten, Personaldaten) werden wo verarbeitet und gespeichert? Identifizieren Sie darauf basierend die für Sie relevanten Vorschriften wie die DSGVO.
2. Verantwortlichkeiten klären: Prüfen Sie Ihre Verträge mit den Cloud-Anbietern genau, um deren Pflichten zu verstehen. Benennen Sie gleichzeitig einen klaren Verantwortlichen für das Thema Informationssicherheit und Compliance in Ihrem Unternehmen.
3. Maßnahmen priorisieren: Beginnen Sie mit den größten Risiken. Oft sind dies einfache Dinge wie die saubere Verwaltung von Zugriffsrechten (Wer darf was sehen?) und die Einführung von Zwei-Faktor-Authentifizierung. Schon mit diesen grundlegenden Maßnahmen heben Sie Ihr Sicherheitsniveau erheblich. Eine externe Kurzanalyse kann helfen, eine neutrale Einschätzung und eine klare Roadmap zu erhalten.

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