Als Geschäftsführer in Hamburg kenne ich das: Man hat den Kopf voll mit dem Tagesgeschäft, kümmert sich um Kunden, Mitarbeiter und das Wachstum der eigenen Firma. Die IT soll einfach laufen.
Doch gerade im Gesundheitswesen, wo wir mit hochsensiblen Patientendaten arbeiten, ist „hoffen, dass nichts passiert“ keine Strategie. Es ist eine tickende Zeitbombe.
Kürzlich saßen wir bei einer Hamburger Therapiepraxis zusammen. Ein etabliertes Team, motivierte Mitarbeiter – aber eine IT, die über die Jahre organisch und ohne klaren Plan gewachsen ist. Der Inhaber wusste, dass Handlungsbedarf besteht, aber ihm fehlte die Zeit und das tiefgehende Know-how, um die Risiken wirklich zu bewerten. Genau hier haben wir angesetzt.
In diesem Artikel zeige ich Ihnen die 5 typischen Sicherheitslücken, die wir in dieser Praxis aufgedeckt haben. Die Chancen stehen gut, dass Sie mindestens eine davon auch in Ihrem Unternehmen wiederfinden.
Praxis-IT im Check: Die 5 häufigsten Sicherheitslücken
Viele IT-Probleme in Praxen und Kanzleien ähneln sich. Es sind oft keine exotischen Hacker-Tricks, sondern grundlegende Versäumnisse, die das größte Risiko darstellen. Hier ist, was wir vorgefunden haben.
1. Die „Fritzbox-Falle“: Consumer-Hardware für professionelle Ansprüche
In fast jedem kleinen Unternehmen steht sie: die Fritzbox. Ein solides Gerät für den Hausgebrauch. Aber für ein Praxisnetzwerk, in dem Patientendaten verarbeitet werden, ist sie schlichtweg die falsche Wahl. Bei unserem Kunden hing sich die Box regelmäßig auf und verursachte Ausfälle. Schlimmer noch: Ein Blick in die Logs zeigte, dass es bereits versuchte Hackerangriffe von außen gab.
Das Problem: Eine Fritzbox bietet keine professionelle Trennung von Netzwerken (z. B. für Gäste, interne Geräte, Kameras) und besitzt keine fortgeschrittenen Sicherheitsfunktionen, um gezielte Angriffe abzuwehren. Sie ist die Eingangstür zu Ihrem gesamten Netzwerk – und diese Tür stand quasi offen.
2. Manuelle Backups: Das Prinzip Hoffnung als Datensicherungsstrategie
„Wir machen jeden Freitag ein Backup.“ Diesen Satz höre ich oft. So auch hier. Eine Mitarbeiterin war dafür zuständig, die Daten manuell auf eine lokale NAS (ein Netzwerkspeicher) zu kopieren. Klingt erstmal gut, ist in der Praxis aber extrem fehleranfällig.
Was passiert, wenn die Mitarbeiterin im Urlaub oder krank ist? Was, wenn sie es einfach vergisst? Oder wenn die NAS bei einem Brand oder Wasserschaden ebenfalls zerstört wird? Und die wichtigste Frage: Hat jemals jemand getestet, ob sich die Daten aus diesem Backup überhaupt wiederherstellen lassen? Ein ungetestetes Backup ist kein Backup.
3. Veraltete Systeme: Mit Windows 10 in die Schusslinie
Zwei Rechner in der Praxis liefen noch mit Windows 10. Das Betriebssystem wird bald keine Sicherheitsupdates mehr von Microsoft erhalten. Das bedeutet: Jede neu entdeckte Sicherheitslücke bleibt für immer offen. Diese Rechner sind ein riesiges Einfallstor für Schadsoftware.
Zusätzlich sorgte eine fehlerhafte Konfiguration dafür, dass ein Rechner nach jedem Neustart das BitLocker-Passwort zur Festplattenverschlüsselung abfragte. Ein klares Zeichen für eine „Bastel-Lösung“, die im Alltag nur nervt und die Sicherheit nicht verbessert, sondern die Mitarbeiter frustriert.
4. Mobile Geräte ohne Kontrolle: Das Sicherheitsrisiko in der Hosentasche
Das Praxisteam nutzte ausschließlich Android-Handys. Auf diesen lief nicht nur die Kommunikation, sondern auch eine App, um das Eingangstor zu öffnen – über einen unsicheren Tunnel direkt ins Netzwerk. Eine zentrale Verwaltung dieser Geräte (ein sogenanntes Mobile Device Management, MDM) gab es nicht.
Jedes dieser Handys ist ein potenzieller Angriffspunkt. Ein verlorenes Gerät, eine schädliche App aus dem Play Store – und schon könnten Angreifer Zugriff auf das Praxisnetzwerk erhalten. Ohne MDM hat man als Inhaber keinerlei Kontrolle darüber, was auf den Geräten passiert, die auf sensible Daten zugreifen.
5. Fehlende IT-Strategie und ein Ansprechpartner, der geht
Die größte Schwachstelle war keine technische, sondern eine organisatorische. Der bisherige interne IT-Ansprechpartner, einer der Inhaber, stand kurz davor, das Unternehmen zu verlassen. Mit ihm würde das gesamte IT-Wissen gehen. Es gab keine Dokumentation, keine Passwort-Manager, keinen Plan für die Zukunft.
Diese Situation ist der klassische Auslöser für IT-Chaos. Wenn niemand den Hut aufhat, wird IT von einem strategischen Werkzeug zu einer reinen Kostenstelle, die nur noch Probleme verursacht. Proaktive Wartung findet nicht statt, es wird nur noch auf Brände reagiert.
Vom IT-Chaos zur klaren Strategie?
Wenn Ihnen diese Sicherheitslücken bekannt vorkommen, ist das der perfekte Anlass zum Handeln. Gewinnen Sie die Kontrolle zurück! In einem kostenfreien Erstgespräch sprechen wir auf Augenhöhe über Ihre Situation und zeigen Ihnen einen pragmatischen Weg zu einer sicheren und stabilen IT.
Vom Chaos zur Klarheit: Unser Fahrplan für eine sichere Praxis-IT
Anstatt nur einzelne Symptome zu bekämpfen, haben wir gemeinsam mit der Praxisleitung einen klaren Plan entwickelt. Grundlage dafür war unsere Infrastruktur-Analyse (ISA), bei der wir die gesamte IT systematisch unter die Lupe genommen haben.
Das Ergebnis war ein konkreter Maßnahmenkatalog, den wir Schritt für Schritt umgesetzt haben:
Problem | Unsere Lösung |
---|---|
Unsichere Fritzbox | Installation einer professionellen Firewall mit getrennten, sicheren Netzwerken für interne Geräte, Gäste und Haustechnik. |
Manuelles Backup | Einrichtung eines automatisierten Backup-Systems, das Daten verschlüsselt in zwei deutschen Rechenzentren sichert – inklusive regelmäßiger Wiederherstellungstests. |
Veraltetes Windows 10 | Austausch der alten Rechner und standardisierte Einrichtung aller Arbeitsplätze mit Windows 11 Pro und einem zentralen Update-Management. |
Unkontrollierte Handys | Implementierung einer Mobile-Device-Management-Lösung (MDM), um alle mobilen Geräte zentral zu verwalten, abzusichern und im Verlustfall aus der Ferne sperren zu können. |
Fehlende Strategie & Doku | Erstellung einer vollständigen IT-Dokumentation und Übernahme der laufenden Betreuung als externer IT-Partner. Die Praxis hat nun einen festen Ansprechpartner und einen klaren Fahrplan. |
Das Ergebnis: Ruhe, Sicherheit und Fokus auf das Wesentliche
Durch diese Maßnahmen haben wir nicht nur akute Sicherheitslücken geschlossen. Wir haben der Praxisleitung die Kontrolle über ihre IT zurückgegeben. Die Systeme laufen stabil, die Daten sind nachweislich sicher, und die gesetzlichen Anforderungen an den Datenschutz (Stichwort: KBV-Richtlinie) werden erfüllt.
Der größte Gewinn ist jedoch, dass sich das Team jetzt wieder voll auf seine Kernaufgabe konzentrieren kann: die Betreuung der Patienten. Die IT ist vom täglichen Störfaktor zu einem zuverlässigen Werkzeug im Hintergrund geworden.
Wenn Ihnen einige dieser Punkte bekannt vorkommen und Sie das Gefühl haben, Ihre IT läuft eher auf Hoffnung als auf Strategie, dann lassen Sie uns sprechen. In einem ersten, unverbindlichen Gespräch analysieren wir Ihre Situation und zeigen Ihnen, wo Ihre größten Risiken liegen – und wie Sie diese pragmatisch und ohne horrende Kosten in den Griff bekommen.
Ihr Jens Hagel
Geschäftsführer Hagel IT-Services GmbH
Warum Sie uns vertrauen können: Erfahrung und Expertise seit 2004
Wir als IT Beratung Hamburg unterstützen seit über 20 Jahren als inhabergeführtes IT-Systemhaus den Mittelstand in Hamburg, Bremen, Kiel und Lübeck. Unsere Mission ist einfach: Wir sorgen dafür, dass Ihre IT zuverlässig läuft, damit Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Diese langjährige Praxiserfahrung bedeutet, dass wir die Herausforderungen von Unternehmen wie Ihrem aus erster Hand kennen – von der Therapiepraxis bis zur internationalen Spedition.
Unser Team aus 32 zertifizierten Experten bringt tiefes Fachwissen mit. Als Microsoft Gold Partner gehören wir zu den Top 1 % der IT-Dienstleister weltweit. Diese Kompetenz, ergänzt durch Auszeichnungen wie „Deutschlands beste IT-Dienstleister 2025“ von Statista und Experteninterviews im ZDF, unterstreicht unsere technische Autorität und unser Engagement für höchste Qualität.
Der wichtigste Beweis für unsere Arbeit sind jedoch unsere Kunden. Eine Zufriedenheitsrate von 4,9 von 5 Sternen aus über 5.000 jährlichen Support-Tickets spricht für sich. Wir bauen auf langfristige, faire Partnerschaften. Deshalb bieten wir eine Zufriedenheitsgarantie und monatlich kündbare Verträge. Bei uns bekommen Sie keine leeren Versprechungen, sondern praxiserprobte Strategien von einem Partner auf Augenhöhe.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Das klingt nach viel Aufwand. Mit welchen Kosten muss ich rechnen und lohnt sich eine solche Investition für ein kleines Unternehmen überhaupt?
Das ist die entscheidende kaufmännische Frage. Sehen Sie es weniger als Kosten, sondern als Investition in die Betriebssicherheit und Risikominimierung. Die Kosten hängen von der Unternehmensgröße und dem Zustand Ihrer IT ab. Oft fallen einmalige Projektkosten für die Ersteinrichtung (z.B. neue Firewall) und danach feste monatliche Servicepauschalen an, die gut kalkulierbar sind.
Die eigentliche Frage ist aber: Was kostet es Sie, nichts zu tun? Ein kompletter Systemausfall durch einen Ransomware-Angriff kann Sie schnell fünfstellige Summen kosten – allein für Wiederherstellung und Umsatzverlust, ganz zu schweigen von Reputationsschäden und möglichen DSGVO-Bußgeldern. Im Vergleich dazu ist die proaktive Investition in eine stabile und sichere IT-Infrastruktur deutlich wirtschaftlicher.
Ich erkenne einige der beschriebenen Probleme wieder. Was ist der konkrete erste Schritt, wenn ich das Thema angehen will, aber nicht weiß, wo ich anfangen soll?
Der beste erste Schritt ist eine systematische Bestandsaufnahme – genau die im Artikel erwähnte Infrastruktur-Analyse. Dabei wird Ihre gesamte IT-Umgebung ohne Störung des laufenden Betriebs überprüft: Netzwerksicherheit, Backup-Strategie, Zustand der Hardware, Software-Lizenzen und Datenschutz-Aspekte. Aus dieser Analyse entsteht ein verständlicher Bericht, der die Risiken klar priorisiert: Was muss sofort behoben werden? Was kann mittelfristig optimiert werden?
Ein solcher Report gibt Ihnen als Entscheider eine klare, faktenbasierte Grundlage für die nächsten Schritte und verhindert, dass Sie Geld in die falschen Maßnahmen investieren. Der erste Schritt ist also nicht die Anschaffung von Technik, sondern die Schaffung von Klarheit.
Bisher ist bei uns nie etwas Ernsthaftes passiert. Reicht eine „gute-genug“-Lösung nicht aus, solange alles läuft?
Diese Haltung ist verständlich, aber in der heutigen Zeit gefährlich. Man fährt auch nicht mit abgenutzten Bremsen, nur weil man bisher noch keinen Unfall hatte. Die Bedrohungslage hat sich massiv verändert: Angriffe erfolgen heute weitgehend automatisiert. Hacker-Software scannt das Internet permanent nach leicht angreifbaren Zielen – und dazu gehören kleine Unternehmen mit veralteter Technik oder Consumer-Hardware wie einer Fritzbox.
Zudem geht es nicht nur um Hacker. Gesetzliche Anforderungen (DSGVO, branchenspezifische Richtlinien) verlangen nachweisbare technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz sensibler Daten. Eine „gute-genug“-Lösung, die heute noch funktioniert, ist morgen ein offenes Einfallstor oder ein Compliance-Problem. Proaktives Handeln sichert Ihren Betrieb für die Zukunft ab.
Gründer und Inhaber der hagel IT-Services GmbH. Technikfan mit Leidenschaft – stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Verbesserung.
Kommentarbereich geschlossen.